Für wen professionelle Mundhygiene besonders wichtig ist:
1Patienten mit Implantaten
Die Langlebigkeit eines Implantates wird u. a. von der Mundgesundheit bestimmt.
Wenn das Zahnfleisch rund um das Implantat aufgrund einer Entzündung gelockert wird, können durch kleinste Lücken Bakterien bis in den Knochen gelangen.
Eine regelmäßige professionelle Prophylaxe ist deshalb unumgänglich.
2Schwangere: erhöhte Kariesanfälligkeit durch Hormone
Früher hieß es, jedes Kind koste einen Zahn. Das muss nicht sein. Fest steht, dass die Kariesanfälligkeit während der Schwangerschaft erhöht ist, was auf die veränderten Hormone zurückzuführen ist.
Darüber hinaus ist, neueren Studien zufolge, das Risiko eine Frühgeburt zu erhalten höher, wenn die werdende Mutter an einer Parodontose (Zahnfleischerkrankung) leidet.
Sollten Sie sich aktiv mit dem Kinderwunsch auseinandersetzen, ist eine gründliche Untersuchung beim Zahnarzt dringend zu empfehlen und ev. anstehende Eingriffe noch vorab zu erledigen.
3Krebspatienten: durch Chemo ist die Mundschleimhaut entzündet
Begleiterscheinung von Chemos und Strahlentherapien ist oft eine Entzündung der Mundschleimhaut bis in den Rachen hinein. Diese ist sehr schmerzhaft und die Erkrankten verlieren die Lust am Essen.
In seltenen Fällen wird sogar der Kieferknochen durch die Therapie angegriffen, in weiterer Folge droht dadurch ein Verlust von Zähnen.
Sollte die Chemo nicht sofort beginnen, ist ein Besuch beim Zahnarzt dringend anzuraten. Dieser kann Zahnfleischentzündungen oder Zahntaschen behandeln und eine zusätzliche Infektionsquelle für den Patienten damit ausschließen. Möglicherweise ist auch eine Zahnsanierung notwendig, bevor die Krebstherapie beginnen kann.
4Diabetiker: dreimal höheres Parodontitisrisiko
Erhöhte Blutzuckerwerte beeinträchtigen das Immunsystem. Das ist der Grund warum Diabetiker dreimal häufiger an Parodontitis erkranken als Nicht-Diabetiker.
Die chronische Entzündung im Mund wirkt sich negativ auf das Insulin aus, die Blutzuckerwerte steigen. Eine professionelle Zahnreinigung ist deshalb ganz besonders wichtig.
Wenn das Zahnfleisch geschwollen ist oder bereits blutet ist ein Prophylaxe-Termin wirklich dringend.
5Spenderorganempfänger: Immunsuppressiva
Menschen, die auf ein Spenderorgan warten, sind hohen Gaben von Medikamenten ausgesetzt. Sie gelten bei jeder Behandlungsform als Risikopatienten.
Entzündungsherde im Körper können drastische Konsequenzen verursachen. Deshalb sind gesunde Zähne und eine entzündungsfreie Mundschleimhaut ganz besonders wichtig.
Nach der Transplantation sorgen Immunsuppresiva für ein schwächeres Immunsystem, medikamentenbedingte Pilzerkrankungen in der Mundhöhle sind auffällig.
Sollten Sie Immunsuppresiva einnehmen, ersuchen wir Sie uns unbedingt darauf hinzuweisen.
6Kinder- und Jugendliche: Fissurenversiegelungen helfen
Bei Kindern und Jugendlichen verändert sich das Gebiss auch mit größeren Wachstumsschüben. Die Zähne sind noch nicht voll entwickelt. Mit einer professionellen Mundhygiene kann man frühzeitig erkennen, ob die Zähne kariesanfällig sind, wie sich die Weisheitszähne entwickeln und ob die Zahnreihen regelmäßig oder unregelmäßig mitwachsen.
Nach der intensiven Reinigung mittels Ultraschall, Glätten und Polieren ist hier eine Fissurenversiegelung besonders wichtig. Die Zähne werden dabei mit einem Fluoridlack bestrichen, die prophylaktische Wirkung über Monate hinaus ist absolut zu empfehlen.